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Rückblick auf die EM in Frankreich

Rückblick auf die EM in Frankreich

Zum Start der EURO 2016 gab es zunächst negative Nachrichten: Ein russischer Mob jagt in Marseille englische Fans, auch sogenannte deutsche Fans sorgen in Lille mit Gewalt und rechtsradikalen Parolen für eine Schneise der Zerstörung. Die französischen Gewerkschaften rufen zu Streiks auf, mit Terrorangriffen muss gerechnet werden. Doch nach diesem chaotischen Beginn entwickelte sich die Fußball-EM 2016 noch zu einem erfreulichen und spannenden Sportereignis.

Die EM der Außenseiter

Wales und Island erreichen überraschend das Viertelfinale, Dort siegt Wales gegen die als Geheimfavorit gehandelten Belgier mit 3:1 und bestreitet das Halbfinale gegen Portugal. Bereits im Achtelfinale hatten die Isländer England, das Mutterland des Fußballs, mit 2:1 aus dem Rennen geworfen. Diese EM wird als das Turnier der Außenseiter in die Geschichte eingehen, vergleichbar mit den Überraschungssiegern der EM von 1992 (Dänemark) und 2004 (Griechenland).

Die erste EM mit 24 Mannschaften

Die Diskussion darüber, ob ein EM-Turnier mit 24 Mannschaften sinnvoll ist, wird anhalten. Lediglich acht Mannschaften mussten nach der Vorrunde ausscheiden – ein enormer Aufwand, verglichen mit dem bislang gültigen Modus, bei dem nach der Vorrunde die Hälfte der Teilnehmer ausgeschieden waren. Wenn nur die beiden Gruppenersten weiterkommen, erhöht dies die Bedeutung jedes einzelnen Spiels und damit seine Intensität.

Allein die Überraschungsmannschaften von Island, Wales und Irland sorgten bereits in der Vorrunde für das Salz in der Suppe. Richtig spannend wurde es aber erst im Achtelfinale.

Tore Mangelware

Mit 1,91 Toren pro Spiel war die Vorrunde dieser EM eine der torärmsten aller EM- und WM-Turniere. Die Abwehr stand häufig stabil, während der Sturm eher als laues Lüftchen daherkam – nicht nur bei der deutschen Nationalmannschaft. Selten wurden Spiele in der regulären Spielzeit klar gewonnen, wie etwa beim 3:0 der Spanier gegen die Türkei in der Vorrunde. Der Viertelfinalsieg von Frankreich gegen Island mit 5:2 bildete da lediglich die Ausnahme von der Regel; im Halbfinale war Frankreich zum Sieg auf die Mithilfe der deutschen Mannschaft angewiesen, im Endspiel gelang es den EM-Gastgebern nicht, in 120 Minuten auch nur ein Tor zu schießen.

Der Europameister

Ohne seinen Star Christiano Ronaldo gelang Portugal der Sieg gegen Frankreich, das seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden konnte. Mit Portugal wurde eine Mannschaft mit überragendem Kampfgeist Europameister.


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