Am vergangenen Spieltag gab es einigen Aufruhr in der Bundesliga, drei Spieler sahen die rote Karte. Im Mittelpunkt standen die Schiedsrichter, die einiges an Kritik einstecken mussten. Und auf Kritik reagiert der DFB ähnlich empfindlich wie das Regime in Nordkorea. Am nächsten Montag treffen sich in München Vertreter der Bundesliga und des DFB zu einem „Runden Tisch“, um Schiedsrichter-Fragen zu klären.
Skeptisch ist Bayern-Präsident Franz Beckenbauer: „Diese Runden Tische werden langsam eckig, bisher haben sie nicht viel gebracht.“ Im Gegenteil, fürchtet der Fußball-Kaiser in der „FAZ“: „Es kann nicht sein, dass bei jeder noch so kleinen Entscheidung alle mitmischen: Spieler, Trainer und Betreuer. Mit einem solchen Verhalten bringen sie auch das Publikum gegen die Schiedsrichter auf. Wir müssen den Beteiligten mehr Respekt beibringen – mit roten Karten.“
DFB-Präsident Theo Zwanziger stellte sich vor die Unparteiischen und bezeichnete es als „nicht akzeptabel, wenn Beteiligte noch nach Spielschluss über Schiedsrichter herziehen. Da müssen einige noch lernen.“
Was war geschehen am vergangenen Spieltag? Robert Kovac von Borussia Dortmund monierte nach dem Spiel in Hamburg die zu kurze Nachspieltzeit. Er bekam die rote Karte und wurde wegen „fortgesetzter Beleidigung des Schiedsrichters und der Schiedsrichter-Assistenten“ für drei Spiele gesperrt. Zuvor war auch Trainer Jürgen Klopp auf dem Spielfeld unmittelbar nach Abpfiff verbal mit Referee Jochen Drees aneinandergeraten. Die Ermittlungen des DFB-Kontrollausschusses laufen noch.
Werder Bremens Stürmer Claudio Pizzaro sagte nach dem Spiel in Bochum: „Wir haben gegen zwölf Bochumer gespielt. Der Schiedsrichter war eine Katastrophe.“ Das Sportgericht des DFB belegte den Profi wegen eines unsportlichen Verhaltens mit der Geldstrafe von 3000 Euro.
Wohl ohne Strafe kommt Jens Lehmann davon, der nach dem Spiel des VfB Stuttgart in Frankfurt Schiedsrichter Babak Rafati in wohlgesetzten Worten kritisierte: „Was der Mann macht, ist unglaublich, bei so vielen Fehlern ist es erstaunlich, dass man noch als Fifa-Schiedsrichter durchgeht.“